Aus dem Nähkästchen geplaudert...

Ein paar Schmunzelgeschichten aus dem Schrauberleben gegriffen... to be continued.

 

  •  Fühlerlehre/Shims

Wie man meinem Ventilbericht entnehmen kann brauchte ich ja die feine Fühlerlehre um genaue Messergebnisse für das Ventilspiel zu ermitteln. Nachdem ich mir die Werte für die neuen Shims ausgerechnet hatte ging ich zu meinem Hondahändler des Vertrauens. Sicher?

Ich spazierte da rein: "Hallo, ich brauch Shims."

"Was?"

"Shims. Ventileinstellplättchen."

"Aha..." verwirrter Blick. Das Wort "Shims" hat er wohl noch nie gehört. "Ventileinstellplättchen" rockt aber so gar nicht.

"Ja, und zwar *xy*" (Werte angegeben). Wieder ein verwirrter und verwunderter Blick meines Gegenübers, übrigens Mechaniker aus der dem Händler angeschlossenen Werkstatt. Scheinbar hat der aber hauptsächlich mit Autos zu tun.

"Wie sind's denn auf die Werte gekommen?"

"Na gemessen, mit der Fühlerlehre."

"Was ist denn das für eine Fühlerlehre? Die muss ja dünner als ein Papier sein!" Staunen.

"Naja, gibt's ja, des geht schon."

"Dass sich die nicht verbiegt."

"Na mit Gefühl geht das."

"Aha... naja..." Er erklärte mir noch, dass er an den Autos nur mit der "groben" Lehre im 0,5mm-Schritt misst. Entweder es rutscht durch oder passt nicht mehr, dann weiß er schon, dass es ungefähr dazwischen sein muss.

"Aah.." innerlich skeptischer Blick.

Ich weiß ja, warum ich das lieber selbst mache. Da wird es wenigstens genau. Weil Mechaniker, die "nach Gefühl" arbeiten - noch dazu, wenn sie dann scheinbar nicht einmal mit einer dünnen Fühlerlehre umgehen können ohne diese zu knicken - nöö, wer weiß, was die sonst noch alles anstellen.

 

 

  •  Werkzeug

Was ich in den Artikeln nicht erwähnte: eigentlich bin ich in meinem eigenen Chaos immer perfekt. Ich weiß ungefähr, in welchem Haufen was grundsätzlich liegt. Aber das Werkzeug, das ich ständig brauch, find ich nie. In der ganzen Zeit, die ich am Motor herumgeschraubt habe, suchte ich mind. 100 mal den einen und den anderen Gabelschlüssel, die richtige Nuss für die Ratsche, 1000 mal die Taschenlampe, 50 mal verlorengegangene Teile mit dem Magneten irgendwo zischen Motorgehäuse und restlichem Motorrad. Kaum war ich auf der einen Seite beschäftigt, legte ich da meine Sachen ab, dann musste ich auf die andere Seite und suchte das selbe Zeug weil ich es auf der einen Seite vergessen hatte. Dann habe ich es wieder ganz wo anders verlegt und rannte 80 mal ums Motorrad und durch die ganze Garage um alles wieder zu finden.

Nicht zu vergessen: abertausende Male ging es in den Keller, weil dort ist ja auch noch ein Werkraum wo die andere Hälfte des Werkzeugs verteilt war. Natürlich auch in entsprechend geordnetem Chaos. Stufen bin ich also genug gestiegen. Davon bekam ich aber leider auch nicht mehr Kondition. Haha.

Außerdem wurde ich zwischendurch immer wieder aufgehalten mit Sachen wie: "Essen ist fertig!" ... zwei Stunden später: "Kaffee ist fertig!!!!" ohja, Kaffee, Nervennahrung. Und andere unnötige Dinge wie: 3mal in die nächste Stadt fahren um im Baumarkt oder Fahrzeugzubehör irgendwelche ganz wichtigen Zündkerzenschlüssel, Zündkerzen, Ratschenadapter usw. usf. zu holen weil man es ja trotz 1.000.000 Werkzeuge nicht hat.